Entwicklung
Das Buch, 1986, 1997, Ein steirischer Hühnerhof
Die Entstehung meiner 1.Auflage meines Buches "Einsteirischer Hühnerhof - Altsteirer und Sulmtaler"
Ab etwa 1955 sammle ich erste Eindrücke über die Geflügelhaltung bei meiner Großmutter. Sie hält Altsteirer wildbraun, später auch Sussex in Freilandhaltung und erbrütet die Küken selbst mit Bruthennen.
1974 Familiengründung und Wunsch, Hühner zu halten. Es sollen Sulmtaler sein. Eine bis heute unendliche Geschichte nimmt ihren Lauf. Erst 30 Jahre später erzählt mir meine Cousine, dass unser gemeinsamer Großvater aus dem Sulmtal stammte.
In meinem damaligen Kleintierzuchtverein gibt es keine Sulmtaler - aber es gibt ja auch einen Sonderverein. Dieser ist angeblich sehr aktiv, aber im Gegensatz zu heute sind keine Zuchttiere zu bekommen, auch keine Bruteier oder Küken. - Die Sulmtaler geraten bei mir beinahe wieder in Vergessenheit.
1986 stehen auf dem Kleintiermarkt des ST 8 Graz und Umgebung in Pirka bei Graz Sulmtaler zu Werbezwecken, aber unverkäuflich, präsentiert vom mittlerweile leider allzu früh verstorbenen Vereins- und Landeszuchtwart Hermann Schemmerl, der sich als Mitglied des Österreichischen Sondervereins der Steirerhuhnzüchter ST 10 sehr um die Verbreitung der Rassen Altsteirer und Sulmtaler verdient gemacht hat. Von ihm bekomme ich dann doch noch meinen ersten Stamm und der Funke springt entgültig über.
1995 Beitritt zum Sonderverein der österreichischen Steirerhuhnzüchter ST 10, erster Kontakt zum deutschen Sonderverein. Diese deutsche Züchtergemeinschaft hat ein Büchlein herausgegeben, das ich eingehend studiere. - Einiges fehlt mir darin. In meinem Kopf beginnt ein Brüten und Ideen sammeln.
1996 erhalte ich vom Obmann der Österreichischen Geflügelpreisrichter, Josef Lachnit, die Kopie des "Handbuches für Geflügel" aus dem Jahre 1910. In diesem sind unter anderen die Altsteirer und Sulmtaler angefangen vom Entstehungsgebiet der Rassen bis zur Erzüchtung der Farbenschläge in Wort und Zeichnung beschrieben und schärften mein eigenes Bild. Weiters finden sich in diesem Buch Beschreibungen einiger Unterarten des mitteleuropäischen Landhuhnes, zu dem auch unsere Steirerhühner gehören.
1997 lerne ich Herrn Tierarzt Dr. Hugo Lukas, den Sohn des legendären Gründers des 1. Weststeirischen Kleintierzuchtvereins, Dir. Lukas, von dem ich auch als Bub mein erstes Russenkaninchen bekommen habe, kennen. Er überlässt mir nicht nur seine Steirerhuhn-Sammlung, sondern ermöglicht mir auch in der Bücherei des Grazer Tierspitals zu stöbern. Danach eröffnet er mir auch einen Kontakt zur Steirischen Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft.
Zuchtfreund Bernd Hafner, ein langjähriger Sulmtalerzüchter, macht mich aufmerksam, daß in der Steirischen Landesbibliothek 4 Werke Armin Arbeiters, des Begründers der standardisierten Sulmtalerzucht, aus der Zeit zwischen 1910 und 1918 aufliegen; eines kannte ich schon. Diese Bücher bilden das Grundgerüst meiner 3 Auflagen.
Der Sonderverein der deutschen Steirerhuhnzüchter genehmigt die auszugsweise Verwendung seines Büchleins "Steirische Hühnerrassen" in meinem Werk.
Der 2. Vorsitzende des deutschen Sondervereins, Helmut Lohlein, übergibt mir mehrere interessante Schriften, die noch aus der Zeit der ehemaligen "Sonderzuchtgemeinschaft der DDR" stammen, wie die Beschreibung der roten Sulmtaler, die ja heute gänzlich von der Bildfläche verschwunden sind und bisher auch noch nicht nachgezüchtet wurden, obwohl dies durch Einkreuzung der blutsverwandten wildbraunen Altsteirer, wie schon vor Jahrhunderten mit schweren Hähnen üblich, in kurzer Zeit möglich wäre.
Sehr wohl sind dort die weißen Sulmtaler angeführt, die es, wie mir Helmut Löhlein persönlich bestätigte, in der ehemaligen DDR nie gegeben hat. Die "Rasse" wurde "erfunden", um für rasselose weiße Hybridhühner eine Futterzuteilung vom Staat zu bekommen und sie fand (kein Witz!) so Aufnahme in den "Rassegeflügel-Standard für Europa". Mittlerweile werden die weissen Sulmtaler wie auch die blau-weizenfarbigen als Gemisch diverser nicht autochthoner Rassen mit weizenfarbigen Sulmtalern gezüchtet.
Leider fehlen im "Rassegeflügel-Standard für Europa" einige Farbenschläge, die es tatsächlich gegeben hat, welche jedoch, da die Gefiederfarbe im Gegensatz zu Fleischqualität und Mastfähigkeit nebensächlich war, nie farbrein gezüchtet wurden.
Auch der Erzüchter der Zwerg-Sulmtaler, Hans-Joachim Webers und das Ehrenmitglied des deutschen und des österreichischen Sondervereins, Albert Müllenhoff, übergaben mir in dankenswerter Weise Unterlagen und Bilder.
Ein besonders herzliches Dankeschön richte ich an Herrn Dr. Siegfried Becker aus Weimar in Hessen, der mir aus seiner wertvollen Sammlung unentgeltlich alte Bilder über Kapaune und vieles mehr zur Verfügung gestellt hat.
Der ehemalige Zuchtwart (und spätere Obmann) des Schweizer Sondervereins für Steirerhuhnzüchter, Walter Gloor, einer der wenigen exzellenten Kenner der Steirerhühner und hervorragender Preisrichter, hat mir ebenfalls Material für mein Buch zur Verfügung gestellt, darunter auch das Protokoll der Gründungssitzung des Schweizer Sondervereins aus dem Jahr 1993.
Somit waren alle Unterlagen für die 1. Auflage meines Buches "Ein steirischer Hühnerhof - Altsteirer und Sulmtaler" beisammen.
An dieser Stelle danke ich auch allen hier nicht genannten guten Geistern sehr herzlich, die mir bei der Sammlung behilflich waren, mich hoffentlich auch bei der Neuauflage unterstützen werden und hier nicht namentlich genannt wurden.
Dieses Nachschlagewerk hilft, die Ziele der Steirerhuhnzucht zu verstehen und nach klaren Richtlinien zu züchten. Durch die Veröffentlichung dieser Grundsätze bleiben auch die alten Schriften unserer großen Vordenker erhalten.
Dieses Buch war im Jahr 2006 Grundlage für den Förderantrag des EU-Projektes zur wirtschaftlichen Zucht der Sulmtaler (www.sulmtaler.at). In diesem mittlerweile stillgelegten Projekt durfte ich auch mein Wissen und meine Erfahrungen einbringen.
Ausstellungserfolge allein machen nicht glücklich. Geflügelausstellungen sind für den Fortbestand der Steirerhühner so wichtig wie eine Misswahl für den Fortbestand der Menschheit. Dennoch sollten schöne Tiere auf Ausstellungen präsentiert werden, wobei die Bewertung gelegentlich als Anregungen für die weitere Zuchten dienen kann.
"Züchtet rein und züchtet ehrlich, arbeitet fair zusammen und gebt rassereine und vitale Tiere weiter. Dann wird in unsere Geflügelställe wieder Zuversicht einkehren und werden die Steirerhühner auch im neuen Jahrtausend bestehen!" (Richard Tasch, ein Pionier der Steirerhuhnzucht und als Landeszuchtwart der Steiermark Vorgänger von Hermann Schemmerl).
In dieser Homepage findest Du Auszüge aus meinem Buch. Wenn Dir die Homepage gefällt, empfehle sie bitte weiter. Besonders freue ich mich persönlich über einen positiven Eintrag im Gästebuch und danke dafür im Voraus! Bei Fragen oder Anregungen bitte ich Dich um eine E-Mail über KONTAKT.
Viel Freude beim Durchblättern und Lesen und mögest Du im wahrsten Sinn des Wortes "Appetit auf unsere Steirerhühner" bekommen.